Kostenlose Häkelanleitung
Kodama Baumgeister
Hallo, meine lieben Anime-Fans! Habt ihr euch auch schon mal ein bisschen Kawaii-Kami-Magie für euer Zuhause gewünscht? Großartig! Dann lasst uns zu einer Nachtwanderung in die verwunschenen Wälder von Lalylaland aufbrechen und nach den niedlichsten, freundlichsten und seltsamsten Geschöpfen zu suchen, die ihr euch vorstellen könnt - Kodamas!
Aber seid gewarnt! Die kleinen japanischen Waldgeister zeigen sich nur denen, die ein gutes und reines Herz haben! Dann leuchten sie magisch im Dunkeln und lüften für euch ein weiteres zauberhaftes Geheimnis, das sie in ihren winzigen Körpern hüten: Jeder Kodama verbirgt einen kleinen vibrierenden Mechanismus in seinem Inneren, der den kleinen Geist bei jedem Zug an der Schnur vor Freude erzittern lässt.
Diese bezaubernden Amigurumi-Baumgeister sind meine bescheidene Hommage an das Meisterwerk Prinzessin Mononoke von Studio Ghibli, einen meiner absoluten Lieblingsanimes. Wenn ihr ihn noch nicht gesehen habt, solltet ihr ihn unbedingt ansehen!
Und jetzt, konzentriert euch auf euren inneren Waldgeist und lasst uns einen (oder zwei, drei, vier) leuchtenden Begleiter erschaffen! Und wer weiß? Womöglich beschwören wir ja auch ein paar ganz echte japanische Kodamas auf unserem Weg! 🌿✨
Was ist ein Kodama?
Einige von euch kennen diese pummeligen, lustigen kleinen Kerlchen vielleicht aus dem Anime-Meisterwerk Pincess Mononoke von Studio Ghibli, aber Kodamas (木霊, 木魂 oder 木魅) haben tatsächlich eine viel längere Tradition in der japanischen Folklore:
Kodamas leben in Bäumen, und auch wenn sie recht freundlich und verspielt sind, werden sie unheimlich böse, wenn jemand versucht, ihren Baum zu fällen. Einen Baum zu fällen, der ein Kodama beherbergt, bringt nicht nur fürchterliches Unglück – eventuell wirst du sogar mit einem schrecklichen Fluch gelegt. Um dich vor einem solchen Schicksal zu bewahren, werden solche Bäume oft mit einem Shimenawa-Seil markiert - einer Grenzmarkierung für die Wohnsitze von Geistern und Göttern.
Einkaufsliste
Natürlich kannst du deine Kodamas aus jedem Garn deiner Wahl häkeln - pass einfach die Nadelstärke an dein Garn an und schon kann es losgehen. Am meisten Spaß jedoch macht ein Kodama aus nachtleuchtendem Garn mit einer Ratterbox im Inneren, die den kleinen Geist rasselnd vibrieren lässt!
Material
- Ratterbox, oder Rasselball, oder -disk
- 2.5 mm (US: -, UK: 12) Häkelnadel
- Maschenmarkierer
- Stopfnadel mit stumpfer Spitze
- Stecknadeln
- Schere
- Bastelwatte (z.B. Polyester Hochbauschfüllwatte)
- optional: 2x 5 Cent Münzen
Garn für insgesamt 4 Baumgeister
Schwarz: Scheepjes Catona 110 Yet black - 10g
Nachtleuchtendes Garn: Scheepjes Glow Up - 50g
Abkürzungen
Abn = Abnahme (2 M mit 1 fM zusammenhäkeln)
fM = feste Masche
hStb = halbes Stäbchen
Ktm = Kettmasche
Lm = Luftmasche
M = Masche(n)
Zun = Zunahme (2 fM in dieselbe M)
Rd(n) = Runde(n)
°…° = Anweisungen zwischen °und ° werden in dieselbe M oder Stelle platziert
[…] …x = Anweisungen zwischen den Klammern werden als Sequenz so oft wiederholt, win hinter den Klammer angezeigt wird, (Beispiel: [1 fM, Zun] 3x = 1 fM in die erste M, Zunahme in die folg. M, Sequenz (1 fM und 1 Zun) weitere 2-mal wiederholen, um sie insgesamt 3x gehäkelt zu haben)
(…) = Maschenanzahl am Ende der Reihe oder Runde
2024 Lalylala Amigurumi. Lydia Tresselt. Alle Rechte vorbehalten. Kein Teil dieses Häkelmusters darf ohne vorherige schriftliche Genehmigung des Autors veröffentlicht, weiterverkauft, reproduziert (in irgendeiner Form oder mit irgendwelchen Mitteln, elektronisch oder mechanisch, durch Fotokopieren, Aufzeichnen oder auf andere Weise), weitergegeben, übersetzt oder verändert werden.
Das Häkeldesign und Muster sind urheberrechtlich geschützt und dürfen nicht für den Weiterverkauf reproduziert werden! Nach diesem Häkelmuster gefertigte Spielzeuge dürfen nicht zum Kauf angeboten werden. Zum privaten Gebrauch oder für wohltätige Zwecke dürfen natürlich beliebig viele Spielzeuge nach dem Muster gefertigt werden.
Gleich und doch verschieden
Für (fast) alle Kodama-Versionen werden identische Körperteile verwenden. Sobald Kopf, Körper und Gliedmaßen fertig sind, entscheidest du, welchen Baumgeist du erschaffen möchtest, indem du entsprechenden Positionen für die Gliedmaßen wählst.
Kopf
Du beginnst mit einem flexible Fadenring (Magic Ring, Magic Loop) in weiß (nachtleuchtendes Garn). Arbeite in fortlaufenden Spiralrunden.
01. 7 fM in den Fadenring (7)
02. [Zun] 7x (14)
03. [1 fM, Zun] 7x (21)
04. 1 fM, Zun, [2 fM, Zun] 6x, 1 fM (28)
05. 28 fM
06. [3 fM, zun] 7x (35)
07. 35 fM
08. 3 fM, Zun, [6 fM, Zun] 4x, 3 fM (40)
09.-14. (6 Rdn) 40 fM
15. [Abn, 3 fM] 8x (32)
16. 1 fM, Abn [2 fM, Abn] 7x, 1 fM (24)
Mach eine Pause, um die Ratterbox in den Kopf des Kodama einzusetzen (siehe Tutorial unten). Sobald die Box eingesetzt ist, kommst du hierher zurück und häkelst weiter:
17. [Abn, 1 fM] 8x (16)
Füll den unteren Bereich des Kopfes fest mit Bastelwatte.
18. [Abn] 8x (8)
Schneide das Garn nicht ab! Es geht direkt mit dem Körper weiter.
Ratterbox einsetzen
Zuerst entfernst du den Ring von der Zugschnur der Ratterbox.
Dann führst du das Ende der Zugschnur von innen nach außen durch die Mitte des Fadenrings der ersten Runde des Kopfes.
Zugschnur fixieren
Zieh die Zugschnur vorsichtig bis zu ihrer maximalen Länge aus der Box. Stich einen Maschenmarkierer oder eine Sicherheitsnadel nah am Kopf durch die Schnur, damit sie nicht wieder in die Box zurückgleiten kann.
Kopf füllen
Nun, da die Box im Kopf platziert ist, füllst du den Raum um die Box fest mit Bastelwatte.
Achte darauf, nicht oberhalb der Box zu füllen, da die Bastelwatte dort mit der Schnur in den Mechanismus gezogen werden könnte und ihn verstopfen würde.
Körper
19. [Zun] 8x (16)
20. [7 fM, Zun] 2x (18)
21. 4 fM, Zun, 8 fM, Zun, 4 fM (20)
22. Zun, 19 fM (21)
23.-25. (3 Rdn) 21 fM
26. [Abn, 1 fM] 7x (14)
Stopf den Körper fest mit Füllwatte aus.
Gegengewicht für sitzende Kodamas
Der Kopf des Kodama mit der vibrierenden Box im Inneren ist recht schwer, so dass es notwendig ist, ein Gegengewicht zu schaffen, damit der Baumgeist sicher sitzen kann und nicht zu leicht umzufällt.
Das geht am einfachsten mit zwei 5-Euro-Cent-Münzen (oder anderen Münzen oder Unterlegscheiben, Schraubenmuttern o.ä. mit dem passenden Durchmesser), die als flache Gewichte in den Boden des Körpers eingelegt werden, bevor dieser geschlossen wird (siehe Foto-Galerie unten).
Sobald das Gegengewicht installiert ist, kommst du hierher zurück und beendest die letzte Runde, um den Körper zu schließen:
27. [Abn] 7x (7)
Schneide das Garn ab, schließ die verbleibenden Maschen durch die vorderen Maschenglieder und vernähe das Fadenende.
Ring wieder an der Zugschnur befestigen
Jetzt bringst du den Ring wieder am Ende der Zugschnur an (siehe Foto-Galerie oben) und entfernst den Maschenmarkierer, der die Zugschnur zurückgehalten hat.
Beine
Egal, ob dein Kodama sitzen oder stehen soll, die Beine basieren immer auf der gleichen Grundform. Der Unterschied liegt darin, wie die Maschen der letzten Runde geschlossen werden.
Grundform des Beines
Du beginnst mit einem flexiblen Fadenring in weiß (Nachtleuchtendes Garn). Arbeite in fortlaufenden Spiralrunden.
01. 4 fM in den Fadenring (4)
02. Zun, 3 fM (5)
03. 2 fM, Zun, 2 fM (6)
04. 6 fM
05. Zun, 6 fM (7)
Schließ die Maschen der letzten Runde entsprechend der Körperhaltung des Kodamas - sitzend oder stehend.
Sitzender Kodama
Schneide das Garn mit einem langen Rest ab und zieh das Ende vollständig durch die letzte Masche. Schließe nun die M der letzten Rd durch die vorderen Maschenglieder.
Den langen Restfaden verwendest du, um beide Enden des Beins, Knie (letzte Rd.) und die Zehenspitze (erste Rd.), an den Körper zu nähen. Sind die Beine befestigt, vernähst du den Restfaden.
Stehender Kodama
1 Lm, die Maschen der letzten Rd flach zusammenhalten, so dass 3 M in zwei Lagen bei einander stehen. Nun die Maschenpaare mit je 1 fM zusammenhäkeln: 3 fM.
Schneide das Garn nun mit einem langen Restfaden ab und zieh das Ende vollständig durch die letzte M. Mit dem Fadenende werden später die Beine an den Körper genäht.
Arme - mach 2
Du beginnst mit einem flexible Fadenring in weiß (Nachtleuchtendes Garn). Häkel in fortlaufenden Spiralrunden.
01. 4 fM in den Fadenring (4)
02. Zun, 3 fM (5)
03.-05. (3 Rdn) 5 fM
1 Lm, die M der letzten Rd flach zusammenhalten, so dass 2 M in zwei Lagen bei einander stehen. Nun die Maschenpaare mit je 1 fM zusammenhäkeln: 2 fM.
Schneide das Garn mit einem langen Restfaden ab und zieh das Ende vollständig durch die letzte M. Mit dem Restfaden nähst du die Arme im nächsten Schritt an den Körper.
Gliedmaßen an den Körper nähen
Abhängig davon, welchen Kodama du erschaffen willst, werden die Arme und Beine in verschiedenen Positionen an den Körper genäht. Du beginnst mit den Beinen, dann erst folgen die Arme.
Beine
Stehender Kodama: Mit dem Restfaden nähst du die Beine zwischen der 3. und 4. Rd (von unten nach oben gezählt) an den Körper. Anschließend vernähst du das Fadenende.
Sitzender Kodama - Version 01: Du verwendest den Restfaden, um die Beine dicht nebeneinander senkrecht an die Vorderseite des Körpers zu nähen. Es genügt, "Knie" und "Ferse" des Beins mit 1-2 Stichen zu befestigen. Abschließend werden die Garnenden vernäht.
Sitzender Kodama - Version 02: Platziere die Beine so, dass sich die Zehenspitzen an der Vorderseite des Körpers berühren, die Knie stehen leicht nach oben. Mit dem Restfaden nähst du "Knie" und "Ferse" der Beine in Position. Abschließend werden alle Restfäden vernäht.
Arme
Sitzender Kodama - Version 01: Sollen die Arme auf den Knien ruhen, nähst du das flache Ende des Arms senkrecht an den Körper. Die obere Ecke des flachen Endes liegt direkt unter dem Kopf.
Stehender Kodama & Sitzender Kodama - Version 02: Senkrecht hängende Arme, werden mit dem flachen Ende des Armes zwischen der ersten und zweiten Rd des Körpers angenäht.
Augen
Du verwendest schwarzes Garn, um 2 Augen für deinen Kodama zu häkeln - ein großes und ein kleines Auge. Arbeite die folgenden M in einen flexiblen Fadenring:
Kleines Auge: 9 fM in den Ring, Garn mit einem langen Restfaden abschneiden und Rd unsichtbar schließen.
Großes Auge: 12 fM in den Ring, Garn mit einem langen Restfaden abschneiden und Rd unsichtbar schließen.
Um die richtige Position für die Augen am Kopf zu finden, markierst du mit Stecknadeln zwei M zwischen den Rdn 10 und 11 (von oben nach unten gezählt) mit einem Abstand von 8-9 M zwischen den beiden Nadeln.
Für einen besonders ausgefallenen Look kannst du das zweite Auge um eine Runde nach oben oder unten versetzen. Steck die Mitte der Augen testweise auf die markierten Maschen und schaue, ob dir die Position der Augen gefällt. Entscheide selbst, ob du das kleine oder das große Auge links oder rechts annähen möchtest.
Wichtig ist, dass die Augen so angebracht werden, dass ihre Mitte auf den markierten Maschen liegt. Damit die Mitte des Auges beim Annähen an den Kopf nicht verrutscht, fädelst du den Anfangsfaden von flexiblen Fadenring auf eine Garnnadel. Stich in die markierte M ein, durch die Füllwatte hindurch und durch eine M auf der Rückseite oder Seite des Kopfes wieder heraus. Ziehen das Fadenende nach. Mit dem langen Fadenende nähst du nun das Auge an den Kopf.
Details aufsticken
Sticke mit schwarzem Garn einen Mund auf das Gesicht deines Baumgeistes. Entscheide selbst, ob dein Kodama frech, verblüfft, ängstlich oder lächelnd dreinschaut.
Zusätzlich kannst du ein kleines Tribal-Detail auf der Stirn des Kodama anbringen. So sieht er ganz besonders niedlich aus.