The Tales of New Yarn City : Kapitel 3 : Schätze, die man in Schränken findet
„Heute ist ein guter Tag für einen guten Tag“, dachte Hailey O’Kitty als die warme Morgensonne durch ihr Dachzimmerfenster fiel und ihre Nasenspitze kitzelte. Sie streckte sich, gähnte zufrieden und stand auf. Gemütliche Kleidung aussuchen, Zähne putzen, Katzen füttern, runter in Oma’s Laden gehen, Lavendel-Tee kochen und dann der beste Teil des Tages: auf Schatzsuche in die staubigsten Winkel in Omas uralten Laden abtauchen – eine feste Routine, die Hailey pflegte, seit sie zur Oma in die Großstadt gezogen war.
Noch vor wenigen Monaten langweilte sich Hailey in der Vorstands im Reihenhaus ihrer Eltern zwischen all den anderen langweiligen Erwachsenen mit ihren noch langweiligeren Jobs, ihren viel zu großen und viel zu gepflegten Autos, ihren Rasenmähern, akkurat getrimmten Hecken und gruseligen Gartenzwergen (die Hailey von Zeit zu Zeit entführte und heimlich neu arrangierte).
Hailey’s Oma hingegen wohnte mit ihren sieben uralten Katzen über dem eigenem Handarbeits- und Krimskramsladen in einem bunten Viertel von New Yarn City, in dem es scheinbar nur ganz alte oder ganz junge Menschen gab. Und Langeweile kam hier nie auf, denn unzählige Male schon musste Hailey Oma’s Katzen aus misslichen Lagen erretten: von Bäumen, aus Dachrinnen, eingeklemmt im Abflussrohr oder verheddert in Wollkäueln (was am häufigsten vorkam). Unter den Katzenliebhabern der Stadt hatte sich schon einen richtigen Namen gemacht!
Nun aber endlich hinunter in den Laden, wo im Halbdunkeln in unzähligen kleinen Schränkchen und Kistchen die wunderbarsten Dinge geduldig auf Entdeckung warteten. Hailey öffnete einen Schrank und entdecke … einen Jungen! Oh, na das ist aber wirklich mal eine Überraschung!