New Yarn City Tales - Chapter 5 : Dark Secrets

Kapitel 5 : Dunkle Geheimnisse

The Tales of New Yarn City : Kapitel 5 : Dunkle Geheimnisse

Mit einem Mal war aller Zauber verflogen. Die Schlagzeile auf dem Titel der Tageszeitung katapultierte Mortimer mit aller Härte zurück in die Realität. Nach dem tragischen Unfall im Mausefallenlager, musste er nun widerwillig sein Erbe antreten. Er hat das Unternehmen seines Vaters immer gehasst, doch nun war es an ihm, Verantwortung zu übernehmen und die altehrwürdige Nocturnsche Familientradition weiterzutragen.

Zuerst musste er sich einen Überblick verschaffen! Bei seiner gründlichen Inspektion stellte sich heraus, das die väterliche Fabrik ihre Glanztage längst hinter sich hatte. Die Werkhallen und Maschinen waren veraltet, alles schien marode und wirkte irgendwie gespenstisch. Mit dem schweren Schlüsselbund seines Vaters und einem Notizblock durchstreift Mortimer das verlassene Gebäude, öffnete Türen, zählte, notierte und schloss die Türen wieder. Tagelang ging es so und immer trostloser wurden die Zahlen auf dem Notizblock.

Je weiter Mortimer in die alte Fabrik vordrang, um so mehr glich sie einem Labyrinth. Überall gab es Nischen, verwinkelte Gänge und schlecht beleuchtete Räume. Viele von ihnen hatte seit Jahrzehnten niemand betreten. Unter dem Gebäude erstreckte sich ein weit verzweigtes Kellergewölbe. Hier hinein traute sich Mortimer nur, weil seine Schritte deutliche Spuren im Staub hinterließen und er sich sicher war, dass er so wieder zurückfinden würde.

Er war schon ein gutes Stück in die Kellertiefen vorgedrungen, als er auf dem staubigen Boden deutlich einen Pfad erkennen konnte. Jemand war hier entlang gegangen – oft. Die Spur führte weiter und tiefer in die stille Dunkelheit.und endete vor einer schweren Eisentür. Mortimer drehte am Türknauf – natürlich verschlossen. Er suchte lange nach dem passenden Schlüssel, fand ihn schließlich und sperrte auf. Auf gut geschmierten Scharnieren glitt die rostige Tür beinahe lautlos auf.

Dahinter erstreckte sich ein riesiges Gewölbe. Hier roch es vertraut – nach Staub und Schafen. An den Wänden standen Regale mit gestapelten Wollknäueln. Direkt am Eingang stand ein Schreibtisch mit Büchern und Notizblöcken. Mortimer erkannte die Handschrift seines Vaters. Er ging tiefer hinein und erst jetzt bemerkte er, dass der Raum lebendig war! Alles bewegte sich! Überall waren – Motten!